(neuer Eintrag bei Westküste)
29.03.2017: In den Norden
Die Nacht war irgendwie seltsam. Erst musste ein Schaf die ganze Zeit aufstoßen in der Nähe unseres Zeltes und ich konnte das absolut nicht zuordnen und dann mussten die lieben deutschen Nachbarn um 7 Uhr morgens neben unserem Zelt über ihren Lieblingsbelag des Brotes unterhalten, sodass auch ja jeder einmal weiß, wer was am liebsten hat. Als sie dann endlich mit der Diskussion fertig waren, war ich dann auch mega müde aber wach und die Sonne schien in das Zelt, sodass es dort unerträglich heiß war. Also stand ich auf, total übermüdet. Meine Laune war dementsprechend auch gut für den ganzen Tag. Dann stellte ich noch mit entsetzen fest, dass es nicht wirklich viel hier gibt im Norden der Südinsel. Naja aber erstmal machten wir uns auf den Weg nach Takaka um an der Touristeninfo nach Wanderwegen zu fragen. Die schlug eigentlich nur irgendwelche 1h Loop-Wanderungen vor. Das war eigentlich nicht das, was ich suche. Ich möchte gerne nochmal so Tageswanderungen machen die den ganzen Tag gehen und wo ich hinterher auch auf einem Berg gelandet bin und eine gute Aussicht habe – doch wie es aussieht, gibt es die nur im Süden der Insel um im Norden findet man nicht wirklich was. Wir stoppten noch bei dem Ngarua Lookout, dem Golden Bay Lookout und den Te Waikoropupu Springs. Die vielen Lookouts auf das Meer ähnelten ein wenig denen von Australien auf das Meer und die Te Waikoropupu Springs wurden so angepriesen, aber die haben mich nicht ganz so überzeugt. Das war eigentlich nur nen kleiner Teich, zum Glück mussten wir da nicht solange hinlaufen. Dann fuhren wir nen Stückchen bis nach Collingwood und weiter zum Wharariki Beach, wo ein paar große Steine im Meer standen. Der Beach war ganz schön, nur leider hat es gut angefangen zu Regnen, als wir dort angekommen sind und als wir zum Auto zurück sind, wurde es noch doller. Wir suchten einen Campingplatz in Pohara. Das war eigentlich mehr eine Wiese von einer 5 köpfigen Familie. Die Familie war super nett und hat uns herzlich empfangen. Hier war alles was man braucht und das beste – eine Terasse mit dem Blick auf das Meer und die Berge drumherum. Der Sonnenuntergang war der hammer und die See war ruhig. Ein wunderschöner Platz zum bleiben und verweilen. Die Familie gab uns noch ein paar Tipps, was man so im Umkreis machen kann die nächsten Tage.
30.03.2017: Abel Tasman Track
Nachdem wir die Nacht in einem gemütlichen Container-Bett verbracht hatten, frühstückten wir gemütlich mit der eigenen „Terrasse“ mit Meerblick. Ein wunderschöner Ort hier bei der Familie. Wir beschlossen in den Abel Tasman Nationalpark zu fahren um dort den Abel Tasman Track zu machen. Der Track gehört zu den Great Walks von Neuseeland, also dachte wir uns, dass wir uns den mal anschauen. Er führte zu erst durch die pralle Sonne und dann ging es zum Glück in den Wald. Der Weg war ganz okay aber irgendwie auch nicht so besonders. Ein ganz normaler Waldweg und man hatte nicht wirklich nen Blick auf die Landschaft oder ähnliches. Als wir dann vom Wainui Beach nach 2h an der ersten Whariwharangi Hütte ankamen und dem entsprechenden Strand dachten wir uns okay, das war jetzt keine anstrengende Wanderung. Wir beschlossen weiter zu gehen zum Separation Point, der nochmal 1,5h entfernt war. Wir machten uns auf den Weg und bei dem schmalen Weg abwärts zum Separation Point war das etwa steil herunter und ich hab keine Ahnung wie das passiert ist, aber mein linkes Knie ist dann ein wenig überlastet worden, sodass ich für die restliche Zeit zum Separation Point Schmerzen hatte. Am Separation Point angekommen, war es eine schöne Sicht aufs Meer und wir sahen auch Seelöwen, aber umgehauen hat es mich dann doch noch nicht so ganz. Ich bin eher ein Freund von hoch wandern und dann eine geile Sicht auf die Landschaft haben, als hoch und runter wandern um wieder am Strand anzukommen. Der Separation Point erinnerte uns an den Nugget Point im Süden der Insel. Da musste man nur kürzer laufen und hatte den gleichen Blick. Aber gut, vielleicht liegt das auch daran, dass ich jetzt nen halbes Jahr in Australien nur Sonne, Meer und Küstenwalks hatte, sodass mich das jetzt nicht mehr so sehr umhaut. Der Weg zurück zum Auto war eine Qual. Zurück war nochmal bisschen anstrengender als hin was nicht das Problem war, aber mein Knie. Das war mein Problem. Ich konnte kaum auftreten und somit wurde der Weg noch länger zurück und es nahm in meinen Augen kein Ende. Ich bekam dann auch noch Kopfschmerzen, war total müde und wollte einfach nur ankommen am Auto. Als wir dann endlich das Auto erreichten, warteten noch 2 Blasen an meinen Füßen auf mich – der Tag ist gelaufen. Eine lange Wanderung, eine für mich unbeeindruckende Sicht, ein demoliertes Knie, 2 Blasen und Kopfschmerzen mit Müdigkeit gab es gratis noch oben drauf. Schöner hätte der Tag nicht laufen können. Wir beschlossen nochmal bei der Familie anzurufen, ob wir heute nochmal dort schlafen können. Sie hatten noch ein Plätzchen für uns frei und wir durften sogar wieder in dem Bett schlafen. Ich nahm oben noch eine kalte Dusche unter dem Gartenschlauch, weil die warme Walddusche wäre eine schräge kurze Strecke herunter gewesen und das wollte ich meinem Knie nicht noch weiter antuen. Dann freute ich mich aufs hinsetzen, den Sonnenuntergang genießen, mal wieder Nudeln essen (haha Tagesgericht der letztes 4 Tage) und abends schauten wir noch einen Film, der eigentlich auch mega schlecht war, sodass ich dabei eingeschlafen bin :D
31.03.2017: Nach Nelson
Wir sind ganz gemütlich aufgestanden und die Sonne begrüßte uns wieder mit dem schönsten Lächeln. Ein Frühstück auf der Terrasse und dann packte Jessy noch all ihre Sachen zusammen, weil sie in Nelson bleiben wird um dann zum Arbeiten nach Wellington zu gehen. In Motueka stoppten wir erstmal bei der Apotheke, damit mein Knie ein bisschen Schmerzgel bekommt. Mein Knie ist leider immer noch nicht wirklich besser geworden, sondern eher schlimmer. Ich laufe wie ein kleines Hinkebeinchen. Die nette Apothekerin beriet mich und dann wurde es ne Voltaren. Naja die Marke kenne ich wenigstens :D Dann steuerten wir über den Ruby Coast Scenic Highway Nelson an. Paar Minütchen verbrachten wir dann an Nelsons Strand und dann fuhren wir in die Stadt auf unseren Campingplatz. Naja Campingplatz ist übertrieben. Wohl eher Parkplatz – mitten in der Stadt Parkplatz. Der Parkplatz hatte ein öffentliches und dazu noch sauberes Klo. Und der Parkplatz war groß. Man kam sich nur komisch vor, wenn andere gerade ihr geshopptes ins Auto bringen und man selbst daneben im Campingstuhl sitzt und ein Buch liest auf dem Parkplatz :D Aber gut ist halt umsonst, das passt schon. Ne Pizza haben wir uns dann noch bestellt und dann im Auto Filme geguckt, bevor wir schlafen gingen. In der Nacht schreckte ich hoch. Das Auto wackelte bzw ich dachte erst es rollt und machte Jessy wach, damit sie die Bremse drückt, weil sie auf der Fahrerseite geschlafen hat. Aber es war kein rollen, es war „nur“ wackeln. Wir hatten ja schon bereits in der App gelesen, dass es wohl nacht pöbelnde und unanständige Maori Jugendliche geben soll, aber die Mädels neben uns meinten seit 3 Nächten war nichts. Ja gut aber heute Nacht. Die liefen durch die Autos, machten krach, weckten alle und fuhren mit ihren getunten Autos über den Parkplatz nachts um 3. Ich musste so nötig auf die Toilette, aber ich hatte mich nicht getraut raus zu gehen, wenn die da draußen rumlungerten. Es dauerte ewig, bis ich wieder einschlief und als ich dann eingeschlafen bin, wachte ich auch sofort wieder auf, sofern ich nur einen Mucks draußen hörte. Ich war froh als die weg waren und am Morgen wir den Parkplatz verlassen konnten. Furchtbare Nacht. Da würde ich nie wieder auf dem Parkplatz mitten in der Stadt halten.
01.04.2017: Nelson Lakes Nationalpark
Nach der furchtbaren Nacht sind wir erstmal auf dem Nelson Market ein bisschen rumgeschlendert bevor wir zu dem 1,5h entfernten Nelson Lakes Nationalpark fuhren. Ich habe keine Ahnung, warum der Nelson Lakes NP heißt, wenn der gefühlten Ewigkeiten entfernt ist von Nelson, aber Logik scheint ja nicht immer so drin zu sein. Wir hielten dann am ruhigen Lake Rotoroa und machten den Nature Walk durch den Wald. Danach fuhren wir zurück nach Nelson, damit ich Jessy dort am Hostel absetzen konnte und dann ging es für mich auf den Campingplatz in Wakefield. Anfangs dachte ich, der ist recht leer, aber der wurde im Laufe des Abends extrem voll. Ich lernte mein benachbartes Auto kennen. Ein Pärchen aus Berlin-Köpenick. Klein ist die Welt würde ich mal so sagen :D Wir quatschten nen Ründchen und dann begaben wir uns jeweils ins Auto.